David Käbisch und Edmund Käbisch
Dom St. Marien in Zwickau

Aufbau und Anliegen des Portals


Das Portal Akteure der Friedlichen Revolution bietet Lehrerinnen und Lehrern weiterführende Quellen und Informationen für den Geschichts-, Ethik- und Religionsunterricht. Es ergänzt die Materialien und Arbeitsblätter, die unter dem Titel "Akteure der Friedlichen Revolution" im Handel erhältlich sind.

Erst im Zusammenhang mit dem Buch werden der Aufbau, die Struktur und das Anliegen des Internetportals verständlich:


Buchumschlag "Aktuere der friedlichen Revolution"
David Käbisch / Edmund Käbisch:
Akteure der friedlichen Revolution.
Didaktische Impulse und Materialien für den
Geschichts-, Ethik- und Religionsunterricht
aus der Region Zwickau.

Mit einem Geleitwort von Joachim Gauck, Moers:
Editions La Colombe 2010, 9,90 Euro
(ISBN 978-3-929351-32-3).



Gefördert von:

Die Unterrichtshilfen sollen Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, eigenständig mit Quellen zur Geschichte der Opposition in der DDR zu arbeiten. Die sächsischen Lehrpläne für die Fächer GeschichteEthikev. Religion und  kath. Religion (hrsg. vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus, Dresden 2004) bieten dabei zahlreiche Möglichkeiten für fächerverbindende Projekte.

Hinweise zur Arbeit mit den Quellen im Unterricht


Quellen sind die wichtigste Voraussetzung für die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Für Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR gilt dabei wie für jede andere Quelle, dass sie nicht erzählen, "wie es wirklich gewesen ist", sondern die Ereignisse und Personen interessengeleitet darstellen. Dabei ist bei den IM-Berichten, Operativen Vorgängen und Parteiinformationen, die auf dem Portal zugänglich gemacht werden, in besonderer Weise zu beachten, dass die Informanten die Ereignisse so gegenüber ihren Vorgesetzten schildern, dass der Eindruck entsteht, dass die Stasi alles "im Griff" habe und ihre konspirative Arbeit Erfolg hat.

Aus den genannten Gründen ist die sorgfältige Quellenanalyse und -interpretation eine wichtige Kompetenz, die Schülerinnen und Schüler bei der Beschäftigung mit dem Material erwerben und erweitern sollten.

Die wichtigsten Fragen der äußere (formalen) Quellenkritik sind dabei:

  • Datierung?
  • Entstehungsort?
  • Wer ist der Verfasser?
  • Wer ist der Adressat?


Die wichtigsten Fragen der inneren Quellenkritik sind:

  • Zeitliche und örtliche Nähe zum Geschehen?
  • Beruhen die Informationen auf eigenen Beobachtungen?
  • Welcher politischen, kirchlichen Gruppe etc. ist der Informant zuzuordnen?
  • Welche Beurteilungsmaßstäbe sind zu erkennen?


Darüber hinaus ist nach der Tendenz der Quelle zu fragen:

  • Idealisiert oder verzerrt der Verfasser Sachverhalte?
  • Ist der Verfasser in das Geschehen involviert?
  • Wie steht er persönlich zu den Ereignisse und Personen?
  • Wie rechtfertigt der Autor sein eigenes Verhalten?
  • Was sagt die Quelle über das Verhältnis zum Adressaten?
  • Welche Erwartungen und Interessen haben die Adressaten?


Rechtliche Grundlage und Anonymisierungen


Die Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU) stellt Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR zur persönlichen Einsicht und zur wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung. Damit unterstützt und ermöglicht sie die Aufarbeitung der zweiten deutschen Diktatur, wie sie in den sächsischen Lehrplänen für die Fächer Geschichte, Ethik, ev. Religion und kath. Religion vorgesehen ist. Die rechtliche Grundlage dafür ist das Stasi-Unterlagen-Gesetz  (StUG). Die Anonymisierungen in den Quellen wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen vorgenommen.

Die in der Publikation vorgestellten Akteure der Friedlichen Revolution haben einen Teil der Dokumente, die sie bei ihrer persönlichen Akteneinsicht als Kopie von der BStU erhalten haben, zur Veröffentlichung übergeben und eine schriftliche Einverständniserklärung dafür abgegeben. Leider fehlen bei einigen Dokumenten die genauen Quellenangaben. Soweit es möglich war, wurden auf den Dokumenten jedoch die Registriernummern der BStU handschriftlich eingetragen. Viele Originalquellen haben zudem eine schlechte Papier- oder Schriftqualität, so dass sie als Kopie nur schlecht zu lesen sind.